ASIC

Application-Specific Integrated Circuit

Ein ASIC (englisch: Application-Specific Integrated Circuit, deutsch: „anwendungsspezifische integrierte Schaltung“) ist ein elektronisches Bauteil, das speziell für eine bestimmte Anwendung oder Funktion entwickelt wurde. Im Gegensatz zu universellen Schaltungen, wie etwa Mikroprozessoren oder FPGAs (Field Programmable Gate Arrays), ist ein ASIC nur für eine spezifische Aufgabe optimiert, was ihn besonders leistungsfähig und effizient macht. ASICs werden in vielen Bereichen eingesetzt, etwa in der Telekommunikation, Automobilindustrie, Unterhaltungselektronik und Medizintechnik.

Eigenschaften und Vorteile von ASICs

  1. Höhere Leistung und Energieeffizienz
    Da ASICs genau auf ihre spezifische Aufgabe zugeschnitten sind, können sie diese besonders schnell und mit minimalem Energieaufwand ausführen. Dies macht sie ideal für Anwendungen, bei denen Leistungsfähigkeit und Energieverbrauch entscheidend sind, etwa in mobilen Geräten oder Hochleistungsrechnern.
  2. Kompakte Bauweise
    Durch die spezielle Gestaltung eines ASICs lassen sich komplexe Funktionen auf kleinstem Raum realisieren. Dies ist ein Vorteil gegenüber universellen Schaltungen und spart Platz, Gewicht und Kosten im Gesamtsystem.
  3. Höhere Sicherheit
    ASICs bieten in vielen Fällen höhere Sicherheit, da sie nicht so einfach umprogrammiert oder für andere Aufgaben verwendet werden können. Dadurch eignen sie sich gut für sicherheitskritische Anwendungen, z. B. in der Kryptografie.

Entwicklung und Designprozess

Die Entwicklung eines ASICs ist ein komplexer Prozess, der spezialisiertes Wissen und fortschrittliche Werkzeuge erfordert. Die wichtigsten Schritte sind:

  1. Spezifikationen
    Die Anforderungen an die Funktionalität, Leistung, Größe und Energieeffizienz des ASICs werden festgelegt.
  2. Design und Entwurf auf Register-Transfer-Ebene (RTL)
    Mit Hardwarebeschreibungssprachen wie VHDL oder Verilog wird das Design auf RTL-Ebene modelliert. Diese Phase ermöglicht es, die Funktionalität zu simulieren und zu testen, bevor der physische Entwurf beginnt.
  3. Synthese
    Das RTL-Design wird in eine Netzliste übersetzt, die dann in das physische Layout überführt werden kann.
  4. Physisches Design (Backend-Design)
    Der physische Entwurf des ASICs umfasst das Platzieren und Verdrahten von Standardzellen, das Timing- und Power-Management sowie die Validierung der physischen Umsetzung.
  5. Verifikation und Test
    Vor der Produktion wird das Design intensiv auf Korrektheit und Leistung geprüft. Simulationen und Verifikationstests stellen sicher, dass das ASIC den Anforderungen entspricht.
  6. Tape-Out und Produktion
    Nach der endgültigen Überprüfung wird das Design an die Fabrik (Foundry) übergeben, um die Herstellung der Chips zu beginnen.

Anwendungsbereiche von ASICs

ASICs finden in vielen Industrien Verwendung, insbesondere in:

  • Telekommunikation: Hochleistungs-Router und Mobilfunkstationen, die schnelle Datenverarbeitung erfordern.
  • Automobilindustrie: Fahrerassistenzsysteme, Infotainmentsysteme und elektrische Steuerungen.
  • Medizintechnik: Geräte wie MRT-Scanner oder tragbare medizinische Überwachungsgeräte, die hohe Genauigkeit und Zuverlässigkeit benötigen.
  • Kryptografie und Sicherheit: Sicherheitschips, die für Verschlüsselung und Authentifizierungsaufgaben optimiert sind.

Weitere Wiki Begriffe

Begriffe, die bei der Chipentwicklung von Bedeutung sind, kurz erklärt.